3.1 Die sechs Fragen

In der Nähe welcher Stadt steht das Gebäude?

Stuttgart, München, Frankfurt, …

Wesentlicher Bestandteil der Kosten eines Klimatisierungssystems sind die Energiekosten über einen Nutzungszeitraum von 20 Jahren. Diese hängen wiederum stark von den klimatischen Randbedingungen ab.
Das Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung  [BBSR] stellt typische Wetterdaten für einzelne Regionen und Städte zur Verfügung, die Testreferenzjahre (siehe https://www.bbsr.bund.de/). Diese Daten sind Ausgangspunkt für die Ermittlung der Energiekosten, z. B. den Lüftungswärmebedarf, den natürlichen Luftwechsel bei Fensterlüftung, etc. Die Nutzungszeit des Gebäudes ist hierbei eine Fünftagewoche, jeweils von 6:00 bis 20:00.

Was für ein Raum soll betrachtet werden?

Kleines Einzelbüro (2-Achsraum), Großes Einzelbüro (3-Achsraum), …

Mit der Auswahl der Raumgröße werden bei einem typischen Achsmaß von 1,35 m und einer Raumtiefe von 6 m durch Normen verschiedene Parameter festgelegt: Mit einer empfohlenen Fläche von mindestens 8 m² pro Person ergibt sich die maximale Anzahl von Nutzern im Raum. Die Arbeitsstättenverordnung gibt für Großraumbüros eine lichte Raumhöhe von 3 m vor, dadurch liegt das Raumvolumen fest.

Wie groß ist die erforderliche Kühlleistung?

40 W/m², 50 W/m², 70 W/m², …

Die erforderliche Kühlleistung in einem Büroraum hängt von vielen Parametern ab, z. B. der Summe der inneren Lasten, der Qualität der Fassade und den gewünschten Raumtemperaturen im Sommer. Dennoch lässt sich die erforderliche Kühlleistung einordnen. Ein normaler Durchschnittswert ist erfahrungsgemäß 70 W/m². Die erforderliche Kühlleistung zum Ausgleich des Lüftungswärmeverlustes kommt hinzu; je nach Luftmenge, klimatischer Bedingung und Wärmerückgewinnung des ausgewählten Systems.

Wie groß ist die erforderliche Heizleistung?

10 W/m² , 25 W/m² , 40 W/m² , ..

Die erforderliche Heizleistung in einem Büroraum hängt von vielen Parametern ab, z. B. der Summe der inneren Lasten, insbesondere aber der thermischen Qualität der Gebäudehülle und der Dichtigkeit des Gebäudes. Ein Gebäude nach Passivhausstandard benötigt 10 W/m² an Heizleistung, ein normaler Durchschnittswert ist erfahrungsgemäß bei 25 W/m². Die erforderliche Heizleistung zum Ausgleich des Lüftungswärmeverlustes kommt hinzu, je nach Luftmenge, klimatischer Bedingung und Wärmerückgewinnung des ausgewählten Systems.

Wie gut ist die akustische Qualität des Raumes?

Niedrige Anforderung LpA = 45 dBA, Normale Anforderung LpA = 40 dBA, …

Mit der vorgegebenen Raumgröße und einer typischen lichten Raumhöhe von 3 m lässt sich die akustische Qualität des Raumes berechnen.
Da die mittlere Nachhallzeit in Büros nach VDI 2081 0,5 s sein sollte, kann die Raumabsorption berechnet werden, d. h. das Maß, in dem sich der Schallleistungspegel LwA der installierten Gebäudetechnik mindert.
Die DIN EN 16798-1 (Annex B5), die DIN EN ISO 11690 und AWE 124 (Arbeitswissenschaftliche Erkenntnisse Nr. 124) legt einen Bereich fest, in dem der Schalldruckpegel LpA in einem Büroraum verbleiben soll: 35…45 dBA

Wie ist die Luftqualität im Raum?

Niedrige Luftqualität 4 l/Person, mittlere Luftqualität 7 l/Person, …

Der Auswahl der gewünschten Luftqualität entspricht den Frischluftmengen pro Person und pro Quadratmeter gemäß der Norm DIN EN 16798-1 für schadstoffarme Gebäude. D. h. pro Quadratmeter wird eine Luftmenge berechnet, um Schadstoffe aus dem Gebäude abzuführen sowie ein Anteil pro Person, um eine gute Luftqualität zu gewährleisten. Hier werden drei Kategorien vorgeschlagen:
KAT I             1,0 l/m² und 10 l/s Person
KAT II           0,7 l/m² und 7 l/s Person
KAT III          0,4 l/m² und 4 l/s Person
Jeweils beide Anteile werden im SystemFinder berücksichtigt.